Von den Toten erweckt – Verschönerungsverein startete in den Fasching
Die Gäste waren gespannt, was sie beim Faschingsaufwecka erwarten würde.
War der Kehraus bislang die Faschingsveranstaltung des Verschönerungsvereins, so wollte man nach zwei Jahren Faschingsentzug gleich am ersten Tag durchstarten. Zum „Faschingsaufwecka“ rief der Verein alle Mitglieder und Faschingsfreunde am 11.11. in die Viehbachhalle. Die Halle hatte man dazu komplett umgestaltet, die Bühne gedreht, Decken und Wände mit Stoffen, Lichterketten und Luftballons dekoriert und ein schummrig, festliches Ambiente geschaffen. Zu den Sitzplätzen an den Tischen gab es auch Stehtische, viel Technik und eine lange Bar, die dann bis in die frühen Morgenstunden gern genutzt wurde. Gekleidet wie in alten Zeiten, in Maschkera und Tracht sollten die Besucher kommen und feiern bis der Tanzboden kracht. Elegante Herrschaften und Ganoven kamen zu einem fröhlichen Stelldichein. Das neue Konzept des Vereins war aufgegangen, bei freiem Eintritt kamen Alt und Jung gleichermaßen und genossen den Faschingsauftakt in vollen Zügen. Wer das Feiern bei den vielen Coronaverboten verlernt hatte, denen erteilte man schon zu Faschingsbeginn einen Ablass und nach etwas Zeit zur Eingwöhnung legten die Theatererprobten Mitglieder los. Marianne (Christian Köndl) und Michael (Gundi Thurner) begrüßten zum Heimatabend und gaben den Schlachtruf „Narra Via“ für Narren aus Viehbach aus und schon rauchte und zischte es und durch die vernebelte Viehbachhalle kamen finstere Gestalten, sie hatten den Fasching, der seit dem letzten Kehraus in einer verstaubten Kiste auf dem Dachboden des „Binderbräu“ dämmerte hervorgeholt und ließen ihn auferstehen. „Von der Wiege bis zur Bahre ist der Schaps das einzig Wahre“, der Faschingspfarrer (Jonathan Haider) hatte für alle den richtigen Spruch parat und so gab es kein Entkommen mehr, in den Fasching einzutauchen. Schon vorab erteilte er den Anwesenden einen Ablass für die Faschingszeit, auf dass man dem Vergnügen huldigen möge. Erst holte er sich aber spontan einige Vertreter bekannter Vereine in den Beichtstuhl. Bernhard Reif von den Seeschützen war als erster dran und Feuerwehrvorstand Andi Birkner musste sich rechtfertigen, warum so mancher schon stehengelassen wurde.
Ganz genau wusste der Pfarrer auch von den Verfehlungen des TSV bei der Fahnenweihe mit ausgegangenen Biermackerln und fehlenden Knödeln zu berichten, wofür Michael Rieder in den Beichtstuhl kam. Auf sie wartete eine besondere Buße. Ein Pfarrer ohne Frauenbund sei ein armer Hund und somit war Katharina Czoppik fällig. Auch wenn er den Frauenbund als Herz Niederviehbachs betitelte, so gab es auch hier so manche Verfehlung. Die Vorstandschaft der Landjugend sei noch neu, hier wollte man noch abwarten. Auch ohne Probe und Vorwarnung wurden die Büßer Bernhard Reif, Andreas Birkner und Michael Rieder ihrer Buße gerecht und tanzend begab man sich in die Partynacht.