Jahrtag der KSK Oberviehbach – Krieger- und Soldatenkameradschaft hielt Jahrtag


Feldgottesdienst am Dorfplatz.

Mit dumpfen und kräftigen Böllerschüssen von Kanonier Michael Huber, begann am Sonntag der Jahrtag der Krieger- und Soldatenkameradschaft. Neben den Mitgliedern der örtlichen KSK kamen auch die Vereine aus Niederviehbach und Wendelskirchen und ebenso beteiligten sich die Ortsvereine mit ihren Fahnenabordnungen. Vom morgendlichen Treffpunkt am Feuerwehrhaus zog, angeführt von der Blaskapelle Ederer, ein farbenfroher und prächtiger Umzug zum Dorfplatz.

Dort hatte man wieder einen schönen Altar zum Feldgottesdienst den Pater Marius zelebrierte, aufgebaut.  Am Kriegerdenkmal gedachte man der Gefallenen und vermissten Soldaten und der Opfer von Gewalt. Tief getroffen zeigte sich Vorsitzender Jürgen Gruber, dass das Totengedenken, also das Trauern der Hinterbliebenen und Freunde um die Toten von Krieg und Gewalt immer wieder mit Heldenverehrung des Dritten Reiches vermischt werde. Seit geraumer Zeit agiere daher der Volksbund der Kriegsgräberfürsorge mit Aufklärung an den betroffenen Stätten, um den Besuchern zu erklären, dasss jeder gefalle Soldat ein Anrecht auf eine letzte Ruhestätte habe. Trotzdem würden sich immer wieder Berichte in den Medien finden, die am Volkstrauertag und an den Kriegerjahrtagen von Heldengedenken sprechen würden und diese Tradition abschaffen möchten. „Das Kriegerdenkmal ist zumeist der einzige Ort, an dem Angehörige und Vereinsmitglieder an ihre Gefallenen und Vermissten gedenken können, da ihre Gräber weit weg sind“, so Gruber. Zur Trauerbewältigung sei eine Ortsnahe Trauerstätte von großer Bedeutung.

„Ich frage mich, wie und wo sollen wir dann unsere Trauer zum Ausdruck bringen, wenn wir als Gesellschaft unserer Toten nicht mehr gedenken sollen? Die Zahl der Todesopfer durch kriegerische Konflikte ist weltweit so hoch wie seit knapp 30 Jahren nicht mehr. Im vergangenen Jahr sind 238 000 Menschen weltweit infolge von Kampfhandlungen gestorben“, belegte Gruber mit Zahlen die aktuelle Lage, die dramatischer geworden ist, als viele Jahre zuvor. Viele militärische Konflike auf der Welt würden von den Medien nicht erwähnt und beachtet.

Der Konflikt mit den meisten Opfern im vergangenen Jahr, sei der Igray-Konflikt in Äthiopien gewesen. Dort kamen 2022 mehr als 100 000 Menschen bei Kämpfen ums Leben und mindestens doppelt so viele starben zudem durch Krankheiten und Hunger infolge der Auseinandersetzungen. Der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland mit im letzten Jahr circa 80.000 Verstorbenen hingegen, sei über all gegenwärtig und längst zu einem undurchsichtigen Medienspektakel ausgeartet. Ausgeklungen ist der Festtag mit einer Zusammenkunft und einem Mittagessen am Feuerwehraus.

Begrüßen konnte man dabei auch Bürgermeister Johannes Birkner, Zweiten Bürgermeister Simon Hackl und die Gemeinderäte Josef Retzer und Gerhard Sachsenhauser. Vorstand Jürgen Gruber freute sich über die gute Zusammenarbeit in der Vorstandschaft und informierte über den aktuellen Stand zu den Anschaffungen der Vereinskleidung. Nach dem Totengedenken, konnte man auch eine ganze Reihe von Mitgliedern für langjährige Vereinstreue ehren. An der Spitze Paul Seisenberger für 50 Jahre Mitgliedschaft sowie für jeweils 30 Jahre Vereinstreue konnten Stefan Duschl, Johann Niedermeier, Jürgen Striegl und Claus Striegl geehrt werden. Mit einer Terminvorschau auf das Grillfest am sechsten August und die weiteren Veranstaltungen beschloss Gruber den offiziellen Teil und man saß dann noch beim Mittagessen in geselliger Runde zusammen.