Gemeinderatssitzung vom 30. Juni 2020

Diskussionen über Jugendarbeit 4.0

Projekte der Gemeinde in Zeiten knapper werdender Finanzen

Die Jugendarbeit in der Gemeinde ruht, seit den Coronabeschränkungen. Die Jugendräume der Gemeinde sind geschlossen und auch viele geplante Veranstaltungen können nicht durchgeführt werden. Dazu hat sich die gemeindliche Jugendpflegerin, die man sich im Rahmen eines dreijährigen Förderprogrammes des EU-Leaderprojektes über den Landkreis mit den Nachbargemeinden Loiching und Moosthenning teilte, jetzt beruflich verändert und steht für den restlichen Zeitraum der Projektförderung bis März 2021 nicht mehr zur Verfügung. Ob eine Neubesetzung für diesen Zeitraum überhaupt sinnvoll und möglich ist, darüber beriet der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung am Dienstag in der Viehbachhalle. Wie auch schon Diskussionen der Partnergemeinden ergaben, sieht man auch vor dem Hintergrund der Coronaregelungen und angesichts der nur noch kurzen Restzeit der Projektförderung auch in Niederviehbach derzeit keinen Sinn darin, eine Wiederbesetzung der geförderten Stelle anzustreben. Der Jugendbeauftragte im Gemeinderat Josef Daffner bewertete die Arbeit der Sozialpädagogin als sehr wertvoll, ebenso wie seine Kollegin im Gemeinderat und TSV-Vorsitzende Ursula Tafelmayer. Eine Fortsetzung der pädagogisch begleiteten Jugendarbeit in der Gemeinde, sei aber nur im Wege der interkommunalen Zusammenarbeit mit weiteren Gemeinden möglich, so der Tenor der Gemeinderäte und dazu will man Gespräche mit anderen Kommunen suchen, um Langfristig eine neue Lösung zu finden. Eine Folge der Beschränkungen könnte sein, dass sich einige junge Leute neue Treffpunkte rund um Schule und Gemeindezentrum suchen. Zweiter Bürgermeister und Lehrer an der Mittelschule Simon Hackl verwies auf die zunehmende Verschmutzung rund um die Schule. Müll, leere Flaschen, „es wird immer mehr“, so Hackl und bat auch andere um Unterstützung um die Verursacher nicht weiter gewähren zu lassen.

Die im Bau befindliche, neue Bauhofhalle schaue schon gut aus, informierte Bürgermeister Johannes Birkner seine Gemeinderäte. Nicht so zufrieden mit der Bauausführung des Betonbodens äußerste sich Gerhard Sachsenhauser. Hier müsse man ein genaues Auge bei Nachbesserungen haben, forderte das Gremium. Eine bittere Pille hatte man bei der Vergabe für die zugehörigen Außenanlagen und dem Waschplatz zu schlucken. War man schon zuletzt nicht erfreut über die geschätzten Kosten von rund 200 000 Euro, so musste man den Auftrag jetzt zum Bruttoangebotspreis von 306 236,97 Euro an den Günstigstbietenden, die Strabag AG in Straubing vergeben. Immerhin zur Kostensteigerung von über 100 000 Euro konnte man einen kleinen Nachtrag für den Untergrund der Halle absegnen. Da man hier Frostschutzkies, statt Betonbruch verwendet hat, betrugen diese Kosten nicht 8 091,66 sondern lediglich 6 567,09 Euro.

Länger diskutiert hat man auch über den Vorschlag der Verwaltung, als Zwischenlösung für den aufgeschobenen Erweiterungsbau des Rathauses, wenigstens den Raum im Foyer der Viehbachhalle, der bei Veranstaltungen häufig für die Bar oder für das Kuchenbuffet benutzt wird, mit einer Leichtbauwand zu teilen und dort ein weiteres Büro für das Rathaus einzurichten. Eine verstärkte Nutzung des Sitzungssaales oder ein Bürocontainer seien keine praktikablen Lösungen für die Verwaltung. Alles in allem rechnet man mit Kosten von rund 10 000 Euro und der Gemeinderat gab dazu seinen Segen.

Die Pflasterung vor den neuen Urnenstelen mit Bayerwaldgranit wurde an die örtliche Firma Steingut Schmid vergeben und kostet rund 4 000 Euro. Das gemeindliche Einvernehmen wurde für den Garagenneubau in der Isarau 5 erteilt, ebenso für die Erweiterung eines Wohnhauses mit Garage, Am Gries 6, den Carportneubau in der Merowingerstraße 40 und zum Antrag für einen Wohnhaus- und Garagenneubau in der Dorfstraße 3 in Oberviehbach. Zustimmung gab es auch zum Antrag auf Vorbescheid für einen Ersatzneubau eines Einfamilienhauses mit Doppelgarage in Mühlen 2 in Oberviehbach. Der Neubau eines Einfamilienhauses mit Garage am Kornblumenweg 3, im neuen Baugebiet Karglhof, kann im Genehmigungsfreistellungsverfahren erfolgen.

Noch keine endgültige Entscheidung konnte man für eine neue Gemeindeinternetseite treffen, die auch benutzerfreundlich und barrierefrei auf Smartphones laufen soll. Josef Retzer mahnte an, auch schon länger geplante Projekte nicht aus den Augen zu verlieren und die zuletzt besprochenen Projektgruppen des Gemeinderates für das Stapfnerhaus oder das Gemeindezentrum einzusetzen. Dies soll im Rahmen der nächsten Sitzung erfolgen, nachdem man zuvor eine Besichtigung des Bauhofes und des Stapfnerhauses mit den neu gewählen Gemeinderäten durchgeführt hat. Der Bayern W-Lan Hotspot für Internetempfang am Oberviehbacher Feuerwehrhaus soll in den nächten Wochen eingerichtet werden, informierte die Verwaltung. Die Hüttenkofener Straße DGF 1 ist wieder frei befahrbar, gab Bürgermeister Birkner bekannt.