Die Heimatbühne Niederviehbach spielte eine fulminante Wildererkomödie


Tolles Bühnenbild und begeisterte Schauspieler sorgten für Begeisterung beim Publikum.

Vergangenes Wochenende spielte die Theatergruppe des Verschönerungs- und Kulturerhaltungsvereins das Theaterstück „Geistertreiber“ von Lisa Hanöffner in der Viehbachhalle. Das Stück wurde vier Mal vor ausverkauften Reihen mit einem effektvollen Bühnenbild dargeboten. Gezeigt wurde eine urige Jagdhütte in den Berchtesgadener Alpen, großzügig möbliert mit einer wohnlichen Kanapee-Sitzgruppe auf der einen und einer Eckbank auf der anderen Seite sowie mit unzähligen Tierpräparaten und viel Liebe zum Detail ausgestattet. Mit großer Spielfreude und einer überzeugenden Darbietung brachte die Heimatbühne Niederviehbach, unter der Leitung von Gundi Thurner, die unterhaltsame Komödie auf die Bühne und erntete damit kräftigen Applaus und immer wieder Lachsalven aus dem Publikum. Die bayerische Wildererkomödie  in drei Akten dreht sich um den intriganten Ignaz Ramsauer, der überragend von Andreas Hofmann dargestellt wurde. Zum einen versucht er durch zwielichtige Machenschaften an das Erbe seiner Stieftochter Sefferl, die von Hannah Eichenseher wunderbar gezeigt wurde, zu kommen. Zum anderen nutzt Ramsauer die bevorstehende Hof-Jagd zu seinen Gunsten, indem er dort seinedümmlichen Holzknechte zum Wildern anstiftet, um sich ein gutes Sümmchen dazuzuverdienen. Als Holzknechte, die im weiteren Verlauf des Stückes sogar als Geister erscheinen, begeisterten Stefan Brandl und Jonathan Haider das Publikum und sorgten dafür, dass vor Lachen kein Auge trocken blieb. Ebenso haben Maria Köndl als Magd und Bernhard Reif als Knecht sowie Lea Nikolaus als Kräuterhexe die Zuschauer mit ihrer lebhaften Darstellung durchwegs erheitert. Sissi von Puxberg, die arglistige, geldgierige Geliebte von Ramsauer, hatte Julia Siglhofer überzeugend dargeboten und den korrupten Bürgermeister mimte Josef Daffner sehr gelungen. Letztlich werden die Hinterlistigkeiten von Ramsauer vom mysteriösen Handlungsreisenden, der von Gundi Turner furchteinflößend verkörpert wurde, ein Ende gesetzt und von Ludwig Thoma souverän als königlichem Jagdverwalter offiziell aufgeklärt. Zum Gelingen des Stücks trugen aber nicht nur die Darteller bei, sondern auch die schöne Kulisse und die aufwendige Bühnentechnik, welche von Armin Breuer und Alex Hajdu verantwortet wurden. So ist es gelungen, dass den Zuschauern eine eindrucksvoll gruselige Geisterstunde gezeigt wurde, mit wackelnder Lampe, selbstöffnenden Türen, herabfallenden Gegenständen und einer düster stimmungsvollen Lichttechnik, die von Alex Hajdu geschaffen wurde. Der Souffleuse Petra Reif ist es schließlich zu verdanken, dass kleinere Textunsicherheiten keine größeren Auswirkungen hatten. Für das authentische Aussehen der Spieler sorgten Jonathan Haider und Maria Hain. Die Heimatbühne wurde außerdem von TF Veranstaltungstechnik unterstützt, die das Bühnengeschehen für die Theaterspieler aufzeichnete sowie von Peter Dausend, der die Geschehnisse bildlich festgehalten hat. In den Pausen konnten die Zuschauer sich an der Bar über das Stück austauschen. Im Foyer wurden zudem Würstl, Käsebrote, Süßigkeiten, Getränke angeboten. Letztlich waren die Theaterbesucher, die nicht nur aus dem Ort, sondern auch aus der Umgebung kamen, voll des Lobes.