Neubau Längenmühlbachbrücke

Schweres Gerät steht am Längenmühlbach in der Unteren Au. Mit dem Neubau der Mühlbachbrücke zur Wastlmühle gibt es auch heuer wieder eine Brückenbaustelle in der Gemeinde. Vor zwei Wochen wurde die alte Nachkriegsbrücke, die aus überbetonierten „Pionierträgern“ der Nato bestand abgerissen und mit den Neubauarbeiten begonnen. In Absprache mit dem Wasserwirtschaftsamt und der unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt werden unter der ökologischen Baubetreuung des Landschaftsplanungsbüros Längst und Voerkelius 15 Meter lange Spundbohlen an beiden Uferseiten mit Rammen auf zig Tonnen schweren Trägergeräten in den Boden gerammt. Zwischen sechs und zwölf Meter ist der Mühlbach breit. Die heutige Ausleitung aus der Isar wurde mit dem Bau der Staustufe Altheim in den Jahren 1949 bis 1951 eingerichtet und mündet nach 68 Kilometern Lauf und einem Höhenunterschied von 66 Metern, links der Isar bei Plattling wieder in die Isar. Der Wasserstand wird durch Einspeisung einer gleichbleibenden Wassermenge von 3,2 Kubikmeter pro Sekunde konstant gehalten. Am Längenmühlbach sind noch 28 ehemalige Wassermühlen als Wasserkraftwerke, wie zur Stromerzeugung an der Abzweigung von der Isarstraße zur Unteren Au in Lichtensee, in Betrieb. Nach der Brücke fließt der Mühlbach in das Gemeindegebiet Loiching und dort zur Wastlmühle, die bekannt ist für die dortige Notlandung des Zeppelin LZ 1 am 1. April 1909. Rund 60 Tonnen Stahl werden in den Boden getrieben, zur Tiefengründung aus Spundbohlen. Schneidenlagerung ist der Fachbegriff für die Lagerung von Halbfertigteilplatten auf den Bohlen, die als Fundament und Brückenpfeiler dienen. Die vier Betonplatten werden dann vor Ort als Ortbetonergänzung überbetoniert, an die Straßenanschlüsse angepasst und asphaltiert. Der Bachdurchfluss der neuen Brücke wird gemäß der aktuellen Richtlinien breiter und bietet dem Bach mehr Platz und gewährleistet auch bei Hochwasser einen höheren Durchflussquerschnitt. Bei einer Baubesprechung vor Ort mit Ingenieur Reinhard Bauer von BBI, Walter Weinberger, Niederlassungsleiter der ausführenden Baufirma Streicher in Landshut, Geschäfsstellenleiter Maximilian Sachsenhauser, Bürgermeister Johannes Birkner und Bauleiter Florian Weinberger wurde der Fortgang der Arbeiten besprochen. Bislang traten keine besonderen Schwierigkeiten auf. Im Juli soll die neue Brücke für den Verkehr freitgegeben werden. Träger der Baumaßnahme ist die Gemeinde Niederviehbach. Zur Bruttoauftragssumme von 417 000 Euro erwartet man einen Zuschuss des Freistaates Bayern von 40 Prozent.