Weber erhält Auszeichnung des Ministerpräsidenten


Dr. Christian Weber (links) erhielt die Auszeichnung von Ministerpräsident Markus Söder

Ehrenzeichen für ehrenamtliche Tätigkeit für die Sudetendeutsche Landsmannschaft

Mit dem Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten wurde die ehrenamtliche Tätigkeit in der Sudetendeutschen Landsmannschaft von Dr. Christian Weber gewürdigt.

Am Dienstag bekam Weber die Auszeichnung von Ministerpräsident Dr. Markus Söder in der Allerheiligen-Hofkirche der Residenz München ausgehändigt. Weber selbst wurde lange nach Krieg und Vertreibung am 3. Juli 1967 in Stuttgart geboren und wuchs im Stuttgarter Raum und im Bayerischen Wald auf. Seine Mutter und die Großeltern väterlicherseits stammen aus dem Böhmerwald, der Teil des Sudetenlandes ist. Durch die Familie aber auch durch das Interesse an der Familiengeschichte und die Ahnenforschung kam er mit der Sudetendeutschen Landsmannschaft SL in Berührung.

Seit 1991 ist er Mitglied, seit 1998 in der Vorstandschaft und seit 2004 Ortsobmann der Ortsgruppe Zwiesel. Seit 2008 ist Weber auch im Bezirksvorstand und Mitglied der Bundesversammlung der Sudetendeutschen Landsmannschaft und in weiteren Funktionen. Seit 2016 ist Weber auch Bezirksobmann und seit Januar 2018 auch Ansprechpartner der SL im Landkreis Dingolfing-Landau.

Motivation für die ehrenamtliche Tätigkeit für die Sudetendeutsche Landsmannschaft:

Die Liebe und das Interesse zur Heimat seiner Vorfahren sind Motivation für Webers Engagement für die Sudetendeutsche Volksgruppe. Vieles wusste er von Erzählungen seiner Eltern. „Schon zu Zeiten, als der Eiserne Vorhang noch existierte, fuhren wir mit dem Visum mindestens einmal im Jahr von Bayerisch Eisenstein über die Grenze für mehrere Tage nach Markt Eisenstein. Dort besuchten wir das Grab meiner Vorfahren auf dem Eisensteiner Friedhof, machten aber auch Ausflüge in den Böhmerwald, auch Tagesausflüge nach Prag, Karlsbad und Krummau wurden eingeplant. Die Landschaft Böhmens gefiel mir sehr. Wir besuchten heimatverbliebene Sudetendeutsche, aber auch befreundete Tschechen. Es wurde dabei sehr viel über die Zeit bis zum Jahr 1946, als die Sudetendeutschen noch daheim waren gesprochen, natürlich waren auch die Vertreibung und die Entwicklung in der Nachkriegszeit Thema bei Kaffee und Kuchen. Ich hörte als Jugendlicher zunehmend den Gesprächen der Zeitzeugen über die alte Heimat interessiert zu.

Auch begleitete ich dann meine Eltern zu den Treffen der Sudetendeutschen in Zwiesel und zu den jährlich stattfindenden Sudetendeutschen Tagen“, berichtet Weber. Dazu begann er dann auch Ahnenforschung zu betreiben. Da durch die Vertreibung vieles verlorengegangen ist, war dies nicht ganz einfach. Ein Onkel mütterlicherseits, Franz Schmidt, war Förster und für die Verbeamtung musste er Unterlagen über die Abstammung einreichen. Im Staatsarchiv Amberg erfuhr Weber viel über seine Vorfahren und deren Lebensgeschichte die eng mit Böhmen verbunden war. Der Ortsobmann von Zwiesel, Erwin Bschoch, der aus Komotau stammte, und Fritz Pfaffl aus Markt Eisenstein, nahmen Anfang der 1990er Jahre sein Interesse für das Sudetenland zum Anlass ihn zu fragen, ob er sich in die Sudetendeutsche Volksgruppe einbringen möge. „Ich habe diesen Schritt nie bereut und trage gerne dazu bei, dass die Kultur der Sudetendeutschen erhalten bleibt“, sagte Weber anlässlich der Aushändigung des Ehrenzeichens. Dr. Christian Weber arbeitet als Studienrat für Chemie und Biologie an der Realschule der Dominikanerinnen St. Maria und lebt mit seiner Frau in Niederviehbach. Vor Ort engagiert er sich auch im Pfarrgemeinderat für die Öffentlichkeitsarbeit.