Verein für Ortsverschönerung und Kultur

Neuer Name, neue Konzepte

Der Verschönerungs- und Verkehrsverein lud am Dienstag zur Jahreshauptversammlung ein, und schon die Anzahl von rund 60 Teilnehmern in der vollbesetzten Gaststube des Binderbräus zeigte, dass sich was tut im Verein. Alle Altersgruppen waren vertreten und bei einigen Familien engagieren sich gleich mehrere Generationen, was zeigt, dass auch bei Jüngeren das Interesse an ihrem Heimat- und Wohnort nicht weniger wird. Eine Reihe von neuen Gesichtern war zu sehen und über mehrere Mitglieder bestehen enge Verbindungen zu anderen Ortsvereinen. Einige nutzten dann auch gleich die Gelegenheit, eine Beitrittserklärung zu unterschreiben. „Die Bude ist rappelvoll, da geht einem das Herz auf“, freute sich Vorsitzende Katharina Daffner, über die große Resonanz in der ersten Mitgliederversammlung, seit sich im Oktober vergangenen Jahres eine neue Vorstandschaft zusammengefunden hat. Vielleicht läge es ja am Wiener Schnitzel, das man den Mitgliedern servierte und mit dem Daffner im Vorfeld geworben habe. So sah das auch Bürgermeister Johannes Birkner, der auch die tolle Leistung des Theatervereins und der neuen Vorstandschaft lobte, auf die er sehr stolz sei. Auch der Auftritt von „Sissi und König Ludwig“, der Theatergruppe habe das Jubiläum in Hinterkreuth bereichert.

Satzung wurde aktualisiert und erneuert

Die Vorstandschaft hat sich auch einige Gedanken über Zweck und Aufgaben und die Vorhaben in der Zukunft gemacht. 1956 habe man sich als Verschönerungs- und Kulturerhaltungsverein gegründet und mit dem Aufblühen des Fremdenverkehrs habe man sich als Verschönerungs- und Verkehrsverein mit diversen Einrichtungen und Geschäftsführer aufgestellt und bezeichnet. Die Aufgabe des Fremdenverkehrs habe sich verlagert und deshalb wollte man mit einer Satzungs- und Namensänderung den aktuellen Zielen und Aktivitäten Rechnung tragen. Der Fremdenverkehr und alle damit verbundenen Aufgaben und Funktionen sollten gestrichen werden und auch beim Namen wollte man zurück zu den Wurzeln, was auch von den Mitgliedern mit großer Zustimmung mitgetragen wurde. Der Verein soll künftig den Namen „Verschönerungs- und Kulturerhaltungsverein“ tragen. Kultur und Brauchtum sollen in den Vordergrund gerückt werden und auch die Theatergruppe soll in der Satzung verankert werden. Auch einige kleinere Satzungsteile wie die Vertretungsberechtigungen oder die Ernennung von Ehrenmitgliedern wurden aktualisiert oder angepasst. Gundi Thurner trug dazu ein Gedicht, des früheren Volksschullehrers Alfred Zeitler vor, das die Gründung des Vereins und den Einstieg und Aufstieg Niederviehbachs als Fremdenverkehrsort beschrieb. Zunächst gedachte man aber den vielen verdienten Mitgliedern, die verstorben sind, namentlich Otto Feicht, der seit der letzten Zusammenkunft verstarb. Die Vorsitzende blickte humorvoll auf die Vereinsaktivitäten zurück, auch wenn Corona einiges wie den Kehraus nicht möglich machte, wie Teilnahme mit Fahnenabordnungen mit den Fahnenträgern Peter Dausend und Jonathan Heider und Mithilfe bei verschiedensten Festen, oder der Bepflanzung der Bachgeländer.

Neue Mitglieder und Aktionen

Die Vorstandschaft habe sich auch Gedanken gemacht, wie man neue Mitglieder gewinnen könne und hat bestickte Tücher angeschafft, die jedem Mitglied passen. Von vier Tagen Theater konnte Gundi Turner, erfreut über die guten Besucherzahlen, berichten. Allen Widrigkeiten und entgegen aller Vernunft habe man geprobt, gespielt und es war ein voller Erfolg. Kostüme oder Möbel für das Bühnenbild habe man selber gemacht oder geliehen und daher war alles sehr kostengünstig. Die Einnahmen mit vier Euro Jahresbeitrag seien nicht zu hoch, berichtete Kassiererin Monika Dausend aber man habe sparsam gewirtschaftet und verfüge über ein großes Rücklagenpolster. Seit Herbst 2021 kamen 34 Mitglieder zum Verein, so Dausend und man habe jetzt 129 Mitglieder. Tischweise stellte man die Neumitglieder vor. Einwandfreie Kassenführung bestätigte auch Bernhard Reif für den verhinderten Lesley Blomer. Ein großes Anliegen war es der Vorstandschaft, die Verdienste vieler langjähriger Mitglieder zu würdigen. Vier Mitglieder wurden daher mit der einmütigen Zustimmung der Versammlung zu Ehrenmitgliedern mit Urkunde und Anstecknadel ernannt. Als erster Georg Sedlmaier, der die Geschicke des Vereines 32 Jahre lang führte, zig Ruhebänke in Schuss hielt, Blumenpflanzaktionen durchführte oder am Lehrpfad und bei den Ruhebänken den Rasen mähte. Der Dank galt dabei auch seiner immer mithelfenden Gattin Renate. 46 Jahre engagiert sich Gerlinde Ewert im Verein. Erst schminken beim Theater, dann Theaterleitung oder 25 Jahre im Losstand am Volksfest, Seit 1981 ist Mathilde Brandl dabei. Theaterkasse, Kiache backen, Losstand, Käseverkauf oder Pflege des Marienbrunnens und auch Angela Spanner ist schon über 40 Jahre dabei. Über ihre Söhne, die Taferlbuben waren, kam sie dazu und war beim Bühnenbau, beim Eintrittsverkauf oder am Losstand aktiv. 66 Jahre gäbe es den Verein und ohne Vereine wäre nichts los im Dorf, so Gundi Thurner, die die Laudatio für die neuen Ehrenmitglieder hielt. Für die nächsten Monate hat man auch schon wieder einiges vor, wofür Katharina Daffner die Mitglieder zur Mithilfe aufrief. Neben neuen Aktionen, will man auch erfolgreiche Konzepte aus früheren Jahren wiederbeleben. Dachsenbinden will man für den Volksfestauszug und neben der Teilnahme am TSV Gründungsfest will man auch die Zeltwache in der Nacht zum Flohmarkt am Volksfest übernehmen. Die Flohmarktorganisation liegt wieder in den Händen von Gundi Thurner, die um Mithilfe bat und auch beim Patrozinium will man dabei sein. Im Herbst will man Ruhebänke renovieren und danach grillen und im Oktober soll  es einen Gesellschaftsabend mit Musik geben. Für 2023 plant man einen Kehraus, Theater und eine weitere große Veranstaltung wie ein Gaudibootrennen, Weinfest oder Schwarz-Weiß-Ball soll es geben.