Photovoltaikanlage erweitert – Energiegewinnung mehr als verdoppelt Geschützte Flächen für Bienen und Insekten
Die Inbetriebnahme einer weiteren Photovoltaikfreiflächenanlage konnte, in der vergangenen Woche, in Hinterkreuth gefeiert werden. Eingeladen hatte dazu der genossenschaftliche Betreiber, die Bürgerenergie Essenbach. Ein erster Teil dieser Anlage wurde bereits 2015 auf einer renaturierten Deponiefläche errichtet und in Betrieb genommen. Dies erfolgte auch mit Hilfe eines Förderprogrammes des Freistaates Bayern mit dem Titel „Alte Lasten Neue Energie“. Knapp 500 KW Strom in der Spitze konnten dort bislang völlig geräusch- und gefahrlos gewonnen werden. Schon vor drei Jahren begann man daher mit den Planungen für einer Erweiterung, berichtete Vorstandsmitglied Martin Bruckner, der zur Feierstunde auch Vertreter der Gemeinde, der Verpächter, der Hausbank, des Versicherers und der beauftragten Firmen begrüßen konnte. Nachdem man weitere Flächen zupachten konnte und auch mit den Nachbarn Gespräche geführt hatte, erfolgte das erforderliche Netzanschlussbegehren beim regionalen Energieversorger, der Überlandzentrale Wörth/Isar. Nach intensiven Planungen und Verhandlungen kann auch die erweiterte Anlage in die vorhandenen Leitungen einspeisen. Im bestehenden Trafohaus wurde ein neuer Trafo mit 1000kVA Leistung eingerichtet. Zur Baugenehmigung musste auch eine Änderung von Bebauungsplan und Flächennutzungsplan erfolgen. Bruckner lobte hier die Unterstützung durch die Verwaltung und die Bürgermeister der Gemeinde, ebenso wie die Finanzierung und Hilfe der Raiffeisenbank Essenbach. Letztlich konnte im März 2020 die Firma Ecker mit dem Bau beauftragt werden. Die Bestandsanlage wurde auf beiden Seiten mit Modulen und Wechselrichter um knapp 750kWp erweitert. Hierfür wurden 1828 PV-Module des Herstellers Sunpower mit jeweils 410Wp auf einem zweibeinigen Montagesystem aus verzinktem Metall verbaut. Die erzeugte Gleichspannung wird in zehn Wechselrichtern in Wechselspannung umgewandelt. Ein Anliegen der auf regionales wirtschaften ausgelegten Genossenschaft war es dabei auch beim Bau möglichst Firmen und Produkte aus der Region und aus Deutschland zu verwenden. Bruckner dankte auch allen Kollegen, dem Aufsichtsrat, den Planern, der ÜZW und allen die zum Gelingen beigetragen haben. Die Gesamtfläche der Anlage an dem südwestlich geneigten Hang inklusive der Ausgleichsfläche belegt jetzt 1,6 Hektar. Die Grünpflege erfolgt biologisch durch Schafbeweidung und gleichzeitig bietet die abgeschirmte Fläche naturbelassenen Lebensraum für Bienen und Insekten, so die Bürgerenergie Essenbach. 1 350 000 Kilowattstunden Strom werden mit der Anlage jährlich erzeugt, welcher für 340 durschschnittliche Vierpersonenhaushalte reicht. Mit der Stromgewinnung durch Sonnenenergie werden rund 945 Tonnen CO2 im Vergleich zur Energiegewinnung aus fossilen Brennstoffen eingespart. Erfreut zeigte sich auch Bürgermeister Johannes Birkner in seinen Worten über die gelungene Partnerschaft mit der Bürgerenergie Essenbach eG. Die Gemeinde decke den Energiebedarf des Ortes zu über 100 Prozent aus regnererativen Energien und gleichzeitig habe der Standort eine gute Nutzung erfahren.
Die Sonne strahlte mit ganzer Kraft zur Inbetriebnahme der Anlagenerweiterung.