Nordische Wasservögel zu Gast am Isarstau Gummering


Ein Teil der Exkursionsteilnehmer bei der Beobachtung von Wasservögeln an der Isar bei Niederviehbach.

Bei Sonnenschein und wolkenlos blauem Himmel trafen sich am Sonntag 20 Naturinteressierte an der Isarbrücke zu einer vom Bund Naturschutz in Bayern organisierten Naturwanderung mit dem Thema „Wintergäste an der Isar“. Zusammen mit dem Vorsitzenden der BN-Ortsgruppe Michael Püls konnten 15 verschiedene Wasservogelarten beobachtet und kennengelernt werden. Eine Reihe unserer heimischen Vogelarten wie zum Beispiel Rauchschwalbe, Kiebitz, Brachvogel, Weißstorch und Turteltaube sind Zugvögel. Sie machen sich im Herbst auf eine weite gefahrvolle Reise, um die kalte Jahreszeit im warmen Süden zu verbringen. Weniger bekannt ist, dass es auch Vogelarten gibt, die im Winter nach Bayern reisen um hier zu überwintern. Saatkrähen beispielsweise treffen im Spätherbst aus Osteuropa bei uns ein und bleiben bis zum März. Auch südbayerische Seen und Gewässer sind Überwinterungsorte für eine Vielzahl von Wasservögeln, welche oftmals weit aus dem hohen Norden zu uns anreisen. So waren auf der Exkursion mehrere Pfeifenten zu beobachten, die sich am rechten Isardamm niedergelassen hatten. Diese Art brütet nicht bei uns, sondern in Skandinavien und ostwärts über Sibirien bis Kamtschatka. Diese hübsche Ente ist leicht zu erkennen. Der Erpel hat im momentan vorhandenen Prachtkleid einen kastanienbraunen Kopf und Hals sowie ein gelbweiße Stirnblässe. Auf den Isarstauseen dürften jährlich um die 500 Pfeifenten überwintern. Auch Tafelenten waren zu sehen. Eine schöne Ente mit braunem Kopf, schwarzer Brust und hellgrauem Rücken. Sie brütet in Bayern in der Oberpfalz und in fränkischen Weihergebieten. In Bayern geborene und beringte Tafelenten seien schon im Winterhalbjahr in Süd- und Westfrankreich geschossen worden. Nördliche und osteuropäische Populationen suchen im Winter auch bei uns Zuflucht. Auf dem Moosburger Stausee seien nach Auskunft von Püls gerade mehr als 2000 Tafelenten zu Gast. Weitere am Wasser lebende Vögel wie beispielsweise Kolbenente, Reiherente, Schellente, Stockente, Schnatterente, Gänsesäger, Haubentaucher, Zwergtaucher, Blässhuhn, Höckerschwan, Graureiher, Kormoran und Graugans halten sich zur Zeit an der Isar bei Niederviehbach auf und wurden von den Teilnehmern gesehen. So viele Arten auf einmal sind hier nur im Winterhalbjahr zu beobachten.  Und das Beobachten an der Staustufe Gummering habe einen gewaltigen Vorteil. An den größeren Stauseen könne man manche Arten ohne technische Hilfsmittel wie einem Spektiv kaum beobachten. Die Isar bei Niederviehbach hingegen sei relativ überschaubar. So könne man Wasservögel auch mit einem Fernglas gut beobachten. Und es gäbe immer wieder neue Arten zu entdecken, darunter auch so manche Seltenheit.