Klosterschwestern und Realschule feiern Jubiläum – 175 Jahre Dominikanerinnen-Konvent in Niederviehbach


Ein kleiner Konvent hat eine große Sanierung zu schultern.

Für die Dominikanerinnen war es wohl wie ein Weihnachtsgeschenk, als seine Majestät König Ludwig I. der Ordensgemeinschaft zum heiligen Kreuz in Regensburg am 24. Dezember des Jahres 1846 die Zusage gab, im ehemaligen königlichen Zentralklostergebäude in Niederviehbach ein Filialkloster mit einem Pensionat zur „Erziehung von Mädchen bürgerlichen Standes“ zu gründen.

Es ist also ein besonderes Weihnachtsfest, wenn der Konvent der Dominikanerschwestern im Kloster St. Maria an der Isar heuer auf 175 Jahre segensreiche Geschichte, die immer eng mit Niederviehbach verbunden war, zurückblicken und dies feiern kann. Eigentlich wollte man dieses runde Jubiläum zu Beginn des Schuljahres mit einem großen Fest für alle begehen. In Coronazeiten beschränkt man sich aber auf kleine Feiern mit festlichem Essen im Kreise der Schwestern. Heute sind es wieder nur einige wenige  Schwestern, die Großes schultern müssen. Die Gemäuer der Klosteranlage sind nämlich ebenfalls in die Jahre gekommen und die Schwesterngemeinschaft hat viele Überlegungen angestellt, wie sie diese Mammutaufgabe der Sanierung des Klosters angehen und bezahlen soll. Eine große Verantwortung also für die 2019 neu gewählte Priorin Schwester M. Antonia Lam und ihre Mitschwestern. Um den Schulbetrieb und den Konvent aufrecht zu erhalten, da die Neueintritte deutscher Schwestern zum Erliegen kamen, wurden in den 1980-er Jahren Schwestern aus dem Vietnam angeworben. Somit konnte wenigstens für einige Jahrzehnte ein stabiler Schwesternkonvent erreicht werden. Heute sind es nur noch eine Hand voll jüngere Schwestern, die nach umfangreichen Deutschkursen und Ausbildungen die Weiterführung der Klostergemeinschaft ermöglichen sollen, auch wenn die älteren deutschen Schwestern noch mithelfen wo sie können. Während es vor Jahrzehnten noch über 100 Klosterschwestern waren, die mit ihrer Arbeit zur Finanzierung des Klosters beitrugen, sind es jetzt nur einige wenige, welche zum Unterhalt beitragen können und ein Leben von der Substanz kann keine langfristige Lösung für Kloster und Schule sein, so die Sorge im Kloster.  Längst sind es nicht nur Mädchen die früher in einer Internatsschule unterrichtet wurden, die Schule steht heute Mädchen und Buben offen und die kommen sehr gerne, wie die immer neuen Schülerrekorde belegen. Heute ist die Schule eine Realschule mit 616 Schülern, ohne Internat und allen Schülern zugänglich, falls die allgemeinen Schulbedingungen erfüllt sind. Somit wird der ursprüngliche Gründungsgedanke bis heute mehr als erfüllt. Schule und Ordensgemeinschaft haben aber in 175 Jahren eine tiefe Verbundenheit in der Region erreicht und somit ist es der Priorin und ihren Mitschwestern auch ein Bedürftnis, sich bei den vielen Menschen aus Nah und Fern zu bedanken, die sie und den Klosterkonvent mit tatkräftiger Hilfe in Form von Gaben, Hilfestellungen und Gebeten unterstützen. Mit aller Kraft wollen sie versuchen das Erbe aus 175 Jahren erfolgreich weiterzuführen.

Priorin Schwester Antonia fühlt sich der Geschichte verpflichtet.