Gemeinderatssitzung vom 11. Februar 2025

Agri-Photovoltaikanlagen im Kommen
Photovoltaikanlagen zur Stromgewinnung auf landwirtschaftlichen Flächen sind im Gemeindegebiet nicht Neues. Eine Reihe von Anlagen hat der Gemeinderat in den letzen Jahren genehmigt, verbunden mit der Frage der Einspeisemöglichkeiten in das Stromnetz und Diskussionen über Obergrenzen für die Überbauung wertvoller landwirtschaftlicher Flächen. Gleich mit mehren Bauanträgen und den dafür erforderlichen Änderungen der Bebauungspläne hatte sich der Gemeinderat in seiner Sitzung am Dienstag zu befassen. Bei den neuen Plänen handelt es sich aber nicht um die bekannten, bodennahen Ausführungen, die bestenfalls noch eine Beweidung der Flächen ermöglichen, sondern um Agri-Photovoltaikanlagen, also mit Abständen unterbrochene, hochgebaute schräge oder senkrechte Solarpanelen, die so viel Platz lassen, dass eine gleichzeitige landwirtschaftliche Nutzung der Bodenfläche und die Befahrung mit Traktoren und landwirtschaftlichen Geräten weiter ermöglicht wird. Diesen neuen Möglichkeiten standen auch die Gemeinderatsmitglieder aufgeschlossen gegenüber, dennoch entflammte erneut eine Diskussion, wie viel Photovoltaikanlagen man auf landwirtschaftlichen Nutzflächen zulassen will und welche Einspeisekapazitäten insgesamt, beispielsweise durch die pilothaft im Ortsteil Gummering entstehende „Einspeisesteckdose“, möglich seien.
Leidenschaftlich plädierte Josef Retzer dafür, dass die Gemeinde auf die Betreiber hinwirken solle, Speicher zu nutzen. Nur so könnten häufige Abschaltungen zu Spitzenzeiten reduziert werden, was dann Auswirkungen auf einen günstigeren Strompreis habe. Auch vor einer Neuvergabe des
2026 auslaufenden Konzessionsvertrages für die Stromgrundversorgung wollte Retzer erst eine Reihe von offenen Fragen klären, um alle Möglichkeiten einer Senkung des Strompreises zu klären. Rückendeckung bekam er dabei von Josef Daffner. Retzer forderte unter anderem Informationen der Energieversorger zu dynamischen Strompreisen und „intelligenten“ Stromzählern. Er will dazu eine Themenliste erstellen.
Genehmigt wurden auch die überplanmäßigen und außerplanmäßigen Ausgaben im Verwaltungshaushalt 2024, die sich beispielweise durch einen in der Bürgermeister-Josef-Daffner-Sporthalle notwendig gewordenen, neuen Motor. Der Rechnungsprüfungsausschuss wurde mit der Prüfung beauftragt.
Vergeben wurden die in einer Beschränkten Ausschreibung angebotenen Estricharbeiten für den Rathausanbau an den Mindestbietenden zum Bruttoangebotspreis von 9 717,30 Euro. Nach Begutachtung eines Straßenabschnittes in Eschlbach mit Wasseraustritt aus dem angrenzenden Grundstück durch den Bauauschuss sollen Angebote zur Instandsetzung eingeholt werden. Weiter besichtigte man die Situation am Bauhof der Gemeinde. Dieser soll eingezäunt und mit einem weiteren Tor zu Kläranlage geschlossen werden. Erneutes Thema war der lange defekte Trinkbrunnen an der Mittelschule im Eingangsbereich zur Sporthalle.
Gerhard Sachsenhauser forderte dabei einen drucklosen Auslauf und die Möglichkeit zur Flaschenbefüllung, hier sollen weitere Angebot eingeholt und geprüft werden. Bürgermeister Johannes Birkner berichtete über seine Teilnahme an einer Bürgermeisterversammlung mit Diskussionen über messerfreie Zonen und den Schutz von Faschingsveranstaltungen und Volksfesten. Weiter informierte er über Straßenbaumaßnahmen an der Kreisstraße DGF 1 nach Loiching ab Juni mit einer Bauzeit von rund acht Wochen und den Tag der Offenen Waldtür am Waldkindergarten in Hattenkofen am 25. Februar zwischen 14.30 und 16 Uhr. Katharina Czoppik informierte über die neue Möglichkeit von Essen auf Rädern für Senioren und einen Helferkreis für das Ausfahren der Speisen. Simon Hackl regte aufgrund von Bürgergesprächen eine weitere Sitzbank am Geh- und Radweg nach Kirchberg an. Die nächste Sitzung findet am 11. März statt.