Gedenkfeiern zum Volkstrauertag


Bürgermeister Johannes Birkner beim Totengedenken in Niederviehbach.

Mit Umzügen, Gottesdiensten und Gedenkfeiern gedachte man am Wochenende zum Volkstrauertag den Toten von Kriegen und Gewalt. Gemäß dem jährlichen Wechsel zwischen den Orten, zogen am Samstagabend in Oberviehbach die Ortsvereine mit Ihren Fahnenabordnungen in einem Fackelzug zur Pfarrkirche, wo Pater Marius einen Gedenkgottesdienst hielt und anschließend mit Gebeten den Opfern von Krieg und Terror gedachte. In Niederviehbach zogen die Vereine am Sonntag zum Gottesdienst und auch hier versammelte man sich im Anschluss am Kriegerdenkmal zum Gedenken. Bürgermeister Johannes Birkner wandte sich an den Kriegerdenkmalen an seine Mitbürger. Frieden in Europa sei nicht selbstverständlich. Nicht mit allen unseren europäischen Nachbarn gäbe es ein entspanntes und belastungsfreies Verhältnis. Die Bereitschaft, zu verstehen und zu versöhnen, der Verzicht auf die rücksichtslose Durchsetzung eigener Interessen sei elementar für die Bewahrung des Friedens. Gerade deshalb sei es wichtig, dass wir gemeinsam der Opfer der Kriege gedenken würden und uns über Grenzen hinweg über vergangenes Leid, dessen Ursachen und die Voraussetzungen für ein friedliches Miteinander austauschten. Die Überwindung von Nationalismus und Rassismus, von Hass und Intoleranz, von Unterdrückung und Verfolgung brauche Mut und Ausdauer. Birkner rief auf: „Gehen wir mit unserer Geschichte sensibel und verantwortungsvoll um.

Bemühen wir uns redlich, sie auch aus der Perspektive anderer Nationen zu betrachten. So schwierig das manchmal ist, so lohnend ist es doch. Wir müssen diese Einsicht weitergeben an jene, auf die es morgen ankommt. Auch deshalb sind wir heute am Volkstrauertag hier und gedenken der Toten und Vermissten“. Trauern sei Arbeit und gelänge nur, wenn wir uns der Erinnerung stellen, vor allem auch der schmerzhaften Erinnerung. Die Erinnerung stehe im Dienste unserer Gegenwart und sei auch eine Säule für eine friedliche Zukunft in Deutschland, Europa und der Welt. Bis vor drei Jahren hätten sich die meisten Menschen in Europa nicht vorstellen können, dass in ihrer Nähe noch mal so ein brutaler Krieg ausbrechen könnte, so wie es gerade in der Ukraine und seit einem Jahr im Nahen Osten Israel und Gaza Streifen geschehe. Für Überlebende müsse es sich als ein schlimmes Déjà-vu anfühlen, vermeintlich überwundene Erinnerungen an die Weltkriege kehrten schmerzvoll zurück. Das Grauen sei heute für viele von uns unvorstellbar.

Die Bilder in den Medien machten sprachlos. Birkner dankte insbesondere den Kriegs- und Soldatenkameradschaften und allen Helfern für die Pflege der Denkmale und dankte allen Spendern und Sammlern für den den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. In der Gemeinde konnte in diesem Jahr erneut ein Rekordergebnis an Spenden gesammelt werden. Zusätzlich wurden Kerzen verkauft. Die Arbeit des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge sei unverzichtbar, denn mit der Anlage und der Pflege von über 830 Kriegsgräberstätten in 45 Staaten schaffe der Volksbund nicht nur Orte des Gedenkens und des Nachdenkens, er gebe zugleich den Toten ihren Namen und damit einen Teil ihrer Würde zurück.